Meine Motivation hatte zwischenzeitlich den Nullpunkt erreicht, während die Tage nur so verflogen. Die Suche nach einer Wohnung zermürbte mich, ständig selbstbewusst auftreten, Bewerbungsunterlagen bereitstellen - und dann wieder nichts. Irgendwann erzählte ich schon gar nicht mehr, dass ich eine Besichtigung hatte, es war schon fast unangenehm. Aber nun die frohe Botschaft: seit knapp einem Monat lebe ich nun in meiner ersten eigenen Wohnung. Zeit und Geduld haben sich ausgezahlt, denn ich fühle mich schon ganz heimisch in meinen eigenen vier Wänden. Wenn die letzten Handgriffe getan sind, kommen vielleicht auch ein paar Impressionen - mal sehen. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, häufiger zu schreiben; seit einer Woche habe ich nämlich endlich Internet. Ihr glaubt nicht, wie schwierig es heutzutage für mich ist, auf soziale Medien zu verzichten. Die ersten zwei Wochen waren ganz easy, ich war genug mit ein- und auspacken, dekorieren und ähnlichem beschäftigt, aber wenn durch gelegentliches Surfen und Youtube-Videos-Gucken der Datenverbrauch ausgeschöpft ist und alles nur noch im Schneckentempo läuft, während man gerade mit jemandem schreiben oder etwas ganz dringendes nachgucken will ... nervig
Die Selbstständigkeit wirft auch einige Fragen auf. Plötzlich steht man alleine da, sorgt für sich selber und übernimmt natürlich auch alle Tätigkeiten, die einst Mama erledigt hat. Bei wie viel Grad wäscht man denn nun die Wäsche? In welchem Programm? Ist das normal, dass das Ding sich beim Schleudern anhört, als würde es jeden Moment abheben? Vorsichtshalber bleibe ich mal davor stehen. Und muss in die Spülmaschine tatsächlich Regeneriersalz, oder geht das auch so?! Die vollautomatische Kaffeemaschine hat dafür gesorgt, dass meine Kaffeekochkenntnisse gegen null tendieren. So viele verschiedene Kaffeefilter, meine Güte! Und wie viel Kaffeepulver brauche ich jetzt für eine Tasse? Ich muss zugeben, dass die ersten zwei Kannen scheußlich geschmeckt haben, aber das hätte ich natürlich nie zugegeben. Mittlerweile habe ich den Dreh raus, was ich wohl hauptsächlich dem käuflich erworbenen Kaffeelot zu verdanken habe. Aber jetzt, nach gut einem Monat, hat sich alles soweit eingespielt hat. Hier und da stellt sich noch eine Frage, aber dort erweist sich Google als gute Hilfe. Bei manchen Unklarheiten bietet sich auch die Mama an, die man telefonisch schnell erreicht hat (manchmal). Sie hat jedenfalls immer einen guten Tipp parat - und inzwischen telefoniert es sich auch viel entspannter, denn das Verhältnis ist durch den Auszug deutlich besser geworden.
Wenn ich frei habe, versuche ich, die Umgebung zu erkunden. Ich bin nicht weit weg gezogen, daher kenne ich die Gegend eigentlich, aber oft war ich trotzdem noch nicht an diesen Stellen. Bei einem gemütlichen Spaziergang im Nebel sind übrigens diese herbstlichen Bilder entstanden, die ihr oben seht.
Genug für heute! Liebe Grüße :)