etwas für den Gaumen (... oder auch nicht!)

Okay, ich habe länger überlegt, ob ich dieses Rezept mit euch teile. Aber ich habe mich doch dazu entschlossen. Warum ich nachgedacht habe - das sage ich euch später. Ich weiß gar nicht, ob euch Rezepte interessieren, das könnt ihr mir ja mal mitteilen :)

Nachdem ich mich bei Tchibo in eine pinkfarbene Minispringform verliebt hatte, hielt ich Ostern für die passende Gelegenheit, ihre Funktion auf den Prüfstand zu stellen. Im Internet suchte ich nach Rezepten für eine 18cm-Miniform und wurde gleich fündig. Klingt gut, sieht gut aus, wird ausprobiert. Die Zutaten sind im Prinzip ganz simpel. Leider habe ich nicht alle Schritte fotografiert :(

Für den Boden braucht man zunächst 100g Zucker, 180g Mehl, 100g Butter, etwas Salz, 1/2 Päckchen Vanillezucker, ein Ei und 1/2 Päckchen Backpulver.

Wenn alles in der Schüssel ist, wird losgeknetet, saubere Hände vorausgesetzt. Es dauert etwas, dann hat man einen schönen Teigklops. Die Springform wird eingefettet und mit 2/3 des Teiges ausgekleidet. Das verbliebene Drittel habe ich in den Kühlschrank gelegt, damit man später besser Streusel daraus machen kann.

Dann kocht ihr ein Päckchen Vanillepudding mit 400ml Milch, 40g Zucker und der anderen Hälfte des Vanillezuckers nach Anweisung. Wenn der Pudding fertig und angedickt ist, gebt ihr 100g gemahlenen Mohn (ich habe normalen Mohn genommen, das würde ich euch nicht empfehlen) hinzu und kocht den Pudding nochmal auf.

Dann schält ihr zwei Äpfel, schneidet sie in kleine Stücke und vermengt sie mit 2 EL Apfelmus. Die Masse gebt ihr in die Springform und verstreicht sie gleichmäßig. Dann kommt die Mohn-Vanillepuddingmasse drauf. Den restlichen Teig holt ihr aus dem Kühlschrank und streuselt ihn auf den Pudding. Das Ganze kommt dann bei 180°C Umluft für 40 Minuten in den Backofen.
Mein Kuchen ist leider etwas zu braun geworden, ich musste ihn bereits nach 30 Minuten aus dem Ofen nehmen (ich habe ihn aber leider auch in einem kleinen Ofen und nicht im normalen gemacht, daher war der Abstand zu den Heizstäben zu gering).

Nachdem er etwas abgekühlt ist, habe ich ihn aus der Form genommen - und er hat sooo gut gerochen!

Und nun kommen wir zu dem Teil, weshalb ich überlegt habe, den Post nicht zu veröffentlichen. Kaum lag der Kuchen auf dem Holzbrettchen, klingelte es an der Türe. Bekannte kamen mit ihren Kindern zum Osterbesuch und mein Vater wollte den Kuchen in Sicherheit bringen. Wieso auch immer, kam er auf die Idee, den Kuchen samt Brettchen auf den Kühlschrank zu stellen. Aber natürlich nicht mittig, sondern direkt auf die Kante. Die zweite Hauptrolle spielt meine Mutter. Ihr wurde gesagt, dass der Kuchen da steht, dennoch war es nach 20 Sekunden wieder vergessen, als sie den Kühlschrank öffnete, um Getränke herauszunehmen. Und es kam, wie es kommen musste: der Kuchen fiel herunter und landete auf dem dreckigen Küchenboden. Die Matscherei war groß, der Kuche nicht mehr als solcher zu erkennen, die Arbeit dahin. Meine Mutter rief mich, während sie das vom Kuchen Hinterbliebene vom Boden abkratze und in die Tonne warf. Erst war ich geschockt, dann sauer, darauf traurig. Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben und habe mich darauf gefreut, davon probieren zu können. Und jetzt? Tränen kullerten. Ja, ich war wirklich traurig, auch wenn sowas vielleicht auf manche übertrieben wirkt - wenn man sein Herzblut in etwas hineinsteckt und es in Sekunden zunichte gemacht wird,  tut das weh. Für den restlichen  Tag war ich ziemlich angesäuert, meine Mutter wollte mir den Kuchen nochmal backen, verstand aber nicht, dass es darum gar nicht ging. Auch heute bot sie es mir tausend Mal an, was mich noch mehr verärgerte. Es geht nicht darum, dass ich unbedingt ein Stück Mohnkuchen essen will, verdammt. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Es ist lieb gemeint, aber es ärgert mich! Diese Situation lässt sich einfach auf das gesamte Zusammenleben übertragen, was mich noch trauriger macht. Aber so ist es wohl im Leben.

Jedenfalls kann ich euch leider nicht sagen, wie der Kuchen schmeckt, aber wenn er so schmeckt, wie er roch, dann kann ich euch das Rezept sehr ans Herz legen!

Liebe Grüße